Freitag, 25. November 2011

Niedersachsen steht im Verdacht bei Strahlenbelastung zu täuschen

Nach Messungen im Frühjahr wurde die Messpunkte, sowie die Berechnungsparameter geändert, um die Genehmigung für den nächsten Atomtransport zu bekommen. Das ist Betrug.


In Deutschland ist derzeit eine hitzige Diskussion entbrannt, ob die Castorproteste denn noch sinnvoll seien, wo doch der Ausstieg denn schon feststehe. Nun solange in Deutschland mit Meßwerten, die den Behörden nicht in den Kram passen, so umgegangen wird, wie in Gorleben, so lange ist Widerstand gegen die Atomtransporte erste Bürgerpflicht.


Folgende Informationen stammen von einem Beitrag aus dem Deutschlandradio. Hier nachzulesen: Deutschlandradio


Nach Zeitungsmeldungen sagt ein interner Vermerk der Gesellschaft für Reaktorsicherheit aus, die Messwerte der Radioaktivität im Zwischenlager in Gorleben seien mit hohen Unsicherheiten versehen. Das niedersächsische Umweltministerium ginge „relativ unwissenschaftlich“ vor.


Die Vorwürfe im Einzelnen:


Nach Messungen im ersten Halbjahr hatte der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz vor der Überschreitung der 0,3 Milisievert Grenze gewarnt. Daraufhin wurde ein anderes Institut nämlich die Physikalisch-Technische Bundesanstalt mit neuen Messungen beauftragt.


Diese verlegte kurzerhand die Messtellen, rechnete mit einer höheren Hintergrundstahlung und geht von einer geringeren Gammastahlenbelastung aus. Somit wurde rechnerisch nachgewieden, dass die 11 Castoren noch locker Platz haben in Gorleben.


Selbst der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages ist der Überzeugung, dass die Auswertungen der Landesregierung Niedersachsens wenig überzeugend seien. Die Methoden, die hier angewandt wurden, haben wenig mit moderner Naturwissenschaft zu tun. Wohlwollend könnte man sie in den Bereich der Alchimie einordnen. Böswillige Zungen behaupten, da wurden die Messwerte angepasst, um die Genehmigung für den Transport zu bekommen.


In diesem Zusammenhang drängen sich folgende Fragen auf:


Um Messreihen vergleichbar zu halten, ist es unbedingt notwendig, dass Messstellen gerade nicht verändert werden dürfen. Mit welcher Begründung wurden also die Messstellen dennoch verändert?


Die Hintergrundstrahlung fast jeden Ortes der Deutschlands ist bekannt un zugfach gemessen und überprüft. Insbesondere die Hintergrundstrahlung von Standorten von Nuklearanlagen wurden akribisch dokumentiert. Auf welcher Grundlage geht die Landesregierung Niedersachsens davon aus, dass sich diese Strahlung nun deutlich erhöht hat und wie hoch soll sie denn nun sein?


Und schließlich noch folgende Frage? Aufgrund welcher wissenschaftlicher Daten wurde die Gammastrahlung geschätzt?


Der ganze Vorgang klingt selbst für den wissenschaftlichen Dienst des deutschen Bundestages höchst obskur. Dennoch wurde auf Basis veränderter Daten die Transportgenehmigung erteilt. Offensichtlich wollte man Fakten schaffen.


Dieses Vorgehen schafft beim besten Willen kein Vertrauen in die handelnden Personen. Dieses Vorgehen ist eines Rechtsstaates nicht würdig. Dieser zeichnet sich unter Anderem dadurch aus, dass Gesetze und Vorschriften auch für die Organe des Staates gelten.


Ein solches Vorgehen ist nicht besser, als das der Japaner, aufgrund erhöhter Messwerte einfach die Grenzwerte anzuheben. Wobei das Vorgehen in Japan wohl der puren Verzweiflung geschuldet ist. Das Vorgehen der Niedersächsischen Landesregierung ist kein Zeichen der Verzweiflung. Im Gegenteil, es ist vorsätzlicher Betrug.

Update: Ein PDF der Ausarbeitung des wiss. Dienstes des deutschen Bundestages könnt Ihr hier downloaden: Strahlungsmessungen am Transportbehälterlager Gorleben

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